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MAW

MAW in Hettstedt soll zum 31.01.2021 geschlossen werden

 

Große Enttäuschung - Beschäftigte hatten Hoffnung auf Verkauf an Investor

                                                                                                                      21.01.2021

 

Seit 01.03.2020 befindet sich die Mansfelder Aluminiumwerk GmbH im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Zuvor wurde versucht, dies über ein Sanierungsverfahren abzuwenden. Anfänglich zeigten sich auch Erfolge. Im Frühjahr 2020 brach jedoch mit der Corona-Pandemie die Auftragslage ein, mehrere Monate Kurzarbeit sollten zur Überbrückung beitragen. Parallel unternahm der Insolvenzverwalter mehrere Versuche, das Unternehmen an einen Investor zu verkaufen. Interessenten gab es durchaus. Doch zu einem Verkauf kam es nicht.

 

Besonders schmerzlich ist, dass die vielen Bemühungen daran zu scheitern drohen, weil die eigentlichen Eigentümer der Immobilie, Maschinen als auch der Anlagen quasi einer Lösung im Wege stehen. „Wir haben den Eindruck, dass man hier auf die Gefahr hin, dass man Arbeitsplätze vernichtet, auf einen möglichst hohen Kaufpreis spekuliert hat und nicht zu Kompromissen bereit ist“, so Almut Kapper-Leibe, IG Metall Halle-Dessau.

 

Bei den derzeit noch 70 Beschäftigten gab es in den letzten Monaten immer eine große Bereitschaft, sich für das Unternehmen einzusetzen und bis zum angekündigten Schluss (31.01.2021) durchzuhalten.

 

Betriebsratsvorsitzender Andreas Thenée: „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind maßlos enttäuscht. Eine Rettung in letzter Minute wäre begrüßenswert. Wir schauen uns zwar bereits seit Wochen nach alternativen Arbeitsangeboten um, aber eigentlich wären sicher etliche bereit, hier am Traditionsstandort der ehemaligen Aluhett weiter zu machen. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder. Wir sind froh, dass für unsere Auszubildenden bereits individuelle Lösungen in anderen Unternehmen der Region gefunden wurden.“

 

 

Hintergrund:

 

Die Mansfelder Aluminiumwerk GmbH ging aus der in die Insolvenz geratenen Aluhett GmbH hervor. Produziert wird am Standort bereits seit 1934. Das Unternehmen in seiner jetzigen Form nahm seinen Betrieb 2015 auf und beschäftigte rund 100 Mitarbeiter. Hergestellt werden kaltgewalzte Produkte wie Bänder, Bleche oder Stanzteile. Zudem ist man in Hettstedt auch als Lohnveredler tätig. Die Kunden des Betriebes kommen aus der Autoindustrie, der Baubranche sowie der Solar- und Elektroindustrie.

 

Der Ruf als Nischenanbieter basiert darauf, dass im Mansfelder Aluminiumwerk auch Kleinserien nach Kundenspezifika gewalzt werden können.

 

Eigentümer der Immobilie sowie Maschinen und Anlagen ist ein spanisches Unternehmen. Die MAW GmbH ist seit ihrer Gründung nur Pächter. Reparaturen bzw. Investitionen in Modernisierung der Anlagen waren vor diesem Hintergrund immer ein großer Kraftakt.

 

Die IG Metall wird die Beschäftigten der MAW weiter unterstützen und hofft, dass sich bald berufliche Anschlusslösungen finden.

 

 

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