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Arbeitsmarkt aktuell

Arbeitslosigkeit steigt stärker als vor einem Jahr

Besonders betroffen sind Männer, Ältere und Langzeitarbeitslose

Arbeitslosenquote seit langem wieder über 10 Prozent

 

Zur Einschätzung des Januar-Arbeitsmarktes sagt die Vorsitzende der Sangerhäuser

Arbeitsagentur, Martina Scherer:

„Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar gestiegen und das stärker als zu Beginn der letzten Jahre. Die Gründe dafür liegen einerseits in den saisontypischen Entlassungen. Das war beispielsweise in den Bauberufen der Fall. Deshalb gab es mehr arbeitslose Männer. Andererseits hatten wir auch mehr Arbeitslosmeldungen im verarbeitenden Gewerbe aufgrund der Freisetzung von Mitarbeitern. Die pandemiebedingten Einschränkungen haben ebenfalls zum Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, beispielsweise im Gastgewerbe und im Handel. Im Januar gab es weiterhin weniger Abmeldungen in eine Beschäftigung. Das Gleiche traf auf den sogenannten zweiten Arbeitsmarkt und geringere Teilnehmerzahlen in Fördermaßnehmen zu.“

 

Zum Ausblick auf die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt sagt die Agenturchefin:

„In den nächsten Wochen und Monaten wird die Arbeitslosigkeit zurückgehen. Dennoch sind viele Aktivitäten nötig, bevor wir ein Vor-Krisen-Niveau erreicht haben. Gerade die langzeitarbeitslosen Menschen mit geringerer Qualifikation haben es derzeit besonders schwer auf dem Arbeitsmarkt. Alles hängt auch davon ab, wie lange wir uns im Lockdown befinden müssen und die betroffenen Branchen ihre Fachkräfte halten können.“

 

Kurzarbeit

Im Januar sind im Landkreis Mansfeld-Südharz 191 Anzeigen über Kurzarbeit für 1.559 Personen eingegangen. Das waren 102 Anzeigen und 852 Personen mehr als im Dezember 2020.

Verlässliche Daten über die tatsächliche Kurzarbeit liegen für den September 2020 vor:

In dem Monat haben 337 Betriebe für 2.287 Arbeitnehmer Kurzarbeit abgerechnet. Das waren 67 Betriebe weniger als im August. Damit ergibt sich eine Kurzarbeiterquote für den Monat September von 5,6 Prozent.

Insofern bleibt die Kurzarbeit ein wichtiger Stabilisator auf dem Arbeitsmarkt.

 

Zugang, Abgang und Bestand an arbeitslosen Personen

Im Januar 2021 mussten sich 1.292 Personen neu oder erneut arbeitslos melden. Das waren 358 mehr als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahresmonat Januar ging die Zahl um 132 Arbeitslosmeldungen zurück. Aus einer regulären Beschäftigung kamen 790 Personen. Die Arbeitslosigkeit beenden konnten im Januar 602 Menschen, 155 weniger als vor einem Monat und 381 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt 221 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit am regulären Arbeitsmarkt auf. Das ist ein Rückgang zum Dezember um 12 Personen.

Damit ist die Anzahl der Arbeitslosen in unserer Region deutlich um 699 auf 6.928 Personen gestiegen.

Im Januar stieg auch die Zahl der Arbeitslosen, die ein Jahr und länger arbeitslos waren (Langzeitarbeitslose) im Vergleich zum Vorjahr um 504 auf 3.112 Personen an. Damit sind derzeit 44,9 Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

In der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren 427 Menschen mehr arbeitslos (gesamt: 2.590). In der Grundsicherung (Jobcenter) erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 272 (gesamt: 4.338). Anders sieht es in der Betrachtung des Vorjahres aus. Während im Jobcenter die Zahl der Arbeitslosen zurückging (-14), stieg diese in der Agentur für Arbeit (+344).

 

Die Arbeitslosenquote erreichte im Januar den Wert von 10,5 Prozent (Geschäftsstellen Sangerhausen 10,7 Prozent, Lutherstadt Eisleben 10,7 Prozent und Hettstedt 10,2 Prozent).

 

Nachfrage nach Arbeitskräften

Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit Sangerhausen im Januar 86 neue Stellenangebote. Das waren 39 weniger Stellen als vor einem Monat und 36 weniger als vor einem Jahr. Neue Stellenangebote gab es u.a. in den Berufen:

Lager- und Transportarbeiter, Altenpfleger, Altenpflegehelfer, Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d).

 

Damit sind jetzt insgesamt 836 freie Arbeitsstellen im Bestand der Agentur für Arbeit Sangerhausen, 29 weniger als vor einem Monat und 25 weniger als voriges Jahr im Januar. Stellen für Fachkräfte waren 516 frei. Es gab 168 Helferstellen und 152 Experten- bzw. Spezialistenstellen waren im Bestand.

 

Nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet, gab es die meisten Arbeitsstellen im Gesundheits- und Sozialwesen (85), dem verarbeitenden Gewerbe (96), öffentliche Verwaltung (85) im Baugewerbe (75), Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz (80) und Gastgewerbe (54) und Erziehung/Unterricht (50). In der Zeitarbeit- Überlassung von Arbeitskräften- waren 153 Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 18 mehr als im Januar 2020.

 

Unterbeschäftigung

Neben der Zahl der Arbeitslosen wird in der Unterbeschäftigung auch erfasst, wenn ein Arbeitsloser krank ist oder an einer Maßnahme teilnimmt. Insgesamt ging die Zahl der Teilnehmer an ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik gegenüber dem Dezember 2020 um 278 Personen auf 1.715 zurück.

Im Januar gab es 166 Teilnehmer in Aktivierungsmaßnahmen (-172) und es bildeten sich 310 Personen beruflich weiter (-13). In einer geförderten Beschäftigung befanden sich 455Personen (-118).

Insgesamt lag die Zahl der Personen in der Unterbeschäftigung im Januar bei 8.824. Damit wurde eine Unterbeschäftigungsquote von 13,1 Prozent erreicht.

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